Schwalbenfreundliche Feuerwehr

„Hier sind Schwalben willkommen!“ Das Schild mit diesem Schriftzug findet sich seit kurzem am Feuerwehrgerätehaus in Wichterich. Der NABU-Kreisverband Euskirchen hat die Löschgruppe Mülheim- Wichterich jetzt dafür ausgezeichnet, dass sie ein schwalbenfreundliches Haus besitzt.

Schon seit Jahrzehnten nisten die Glücksbringer – früher galten Schwalben als Boten des Glücks, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten – am Feuerwehrhaus – auch wenn es beständig von oben herunter und so manchem Feuerwehrmann auf den Kopf kleckerte. Um diesem Umstand abzuhelfen, informierten sich die Verantwortlichen bei der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft über die Möglichkeiten für einen Kotschutz.

Früher waren Schwalbennester oft in Ställen zu finden, Doch mit dem Rückgang der Landwirtschaft und dem Umbau der bisherigen teils offenen Gebäude zu Wohnzwecken haben die Tiere heutzutage kaum noch Möglichkeit, um geschützte Stellen für ihre Nester zu finden. Und wo Menschen wohnen, fühlen diese sich meist durch Vogeldreck gestört. Oft genug werden die Nester deshalb verbotenerweise einfach entfernt und die Schwalben so ihrer Kinderstube beraubt.

Nicht so bei der Feuerwehr in Mülheim-Wichterich! Dort hat man neben dem Kotschutz noch zusätzliche Nisthilfen für die Schwalben angebracht. Im Rahmen eines Feuerwehraktionstages auf dem Schulhof der benachbarten Grundschule wurde das Engagement der Wehrleute jetzt vom NABU ausgezeichnet. Im Beisein von Bürgermeister Ulf Hürtgen überreichten Uwe Wedegärtner und Günter Lessenich vom Team Schwalbenschutz des NABU Euskirchen die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ stellvertretend für die gesamte Löschgruppe an den Löschgruppenführer Karsten Kneisel. Bürgermeister Hürtgen lobte die Löschgruppe für ihren Beitrag zum Artenschutz.

Auch der Feuerwehraktionstag war ein Erfolg für die Löschgruppe. Nicht nur, dass sie ihre Arbeit präsentieren und die Bevölkerung über vorbeugenden Brandschutz informieren konnte, bei einigen Besuchern konnte auch das Interesse geweckt werden zukünftig bei der Feuerwehr mitzumachen.

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