Realistische Gefahrgutübung im Chemiepark Hürth - Erfolgreiche Zusammenarbeit der ABC-Komponenten Zülpich und Mechernich mit der Werkfeuerwehr Knapsack

Am 26. April 2025 fand im Chemiepark Hürth eine großangelegte Gefahrgutübung statt, bei der die ABC-Komponenten der Städte Zülpich und Mechernich gemeinsam mit der Werkfeuerwehr des Chemieparks Knapsack realitätsnah trainierten.

Bereits um 12:45 Uhr sammelten sich die Einsatzfahrzeuge auf dem Adenauerparkplatz in Zülpich, um in geordneter Kolonnenfahrt zur Werkfeuerwehr Knapsack aufzubrechen. Dort angekommen, erfolgten eine kurze Befehlsausgabe und die Einweisung in den Übungsablauf. Anschließend begaben sich die Kräfte in den Bereitstellungsraum – der Startpunkt eines anspruchsvollen Einsatzszenarios.

Das Szenario: Rauchender Gefahrgutcontainer und verletzte Personen

Ein Löschfahrzeug wurde mit dem Einsatzstichwort „Unklare Rauchentwicklung“ alarmiert. Vor Ort bot sich ein dramatisches Bild: Ein großer ISO-Container rauchte stark, mehrere Personen lagen regungslos am Boden.

Sofort griffen die ersten Kräfte auf das bewährte GAMS-Schema zurück: Gefahr erkennen – Absperren – Menschenrettung – Spezialkräfte anfordern. Die Lage ließ auf einen Gefahrstoffaustritt schließen. Absperrmaßnahmen wurden eingeleitet, die Menschenrettung unter Eigenschutz priorisiert.

Stichworterhöhung und Spezialkräfte im Einsatz

Mit dem Eintreffen des Einsatzleiters wurde das Stichwort auf ABC3 – Gefahrstoffaustritt erhöht. Die ABC-Einheiten aus Zülpich und Mechernich rückten nach, bereiteten ihre Spezialfahrzeuge vor und richteten die Dekontaminationsstrecke ein.

Ein Erkundungstrupp unter Vollschutz ging zur Lageerkundung vor und entdeckte ein Leck am Container, aus dem ein hochentzündlicher und giftiger Stoff austrat. Dank des professionellen Vorgehens konnten die Ladepapiere gesichert und die Gefahrstoffart eindeutig bestimmt werden.

Einsatz modernster Technik: Dekon und Umpumpen auf hohem Niveau

Parallel zur Erkundung wurde die Dekontamination durch die Werkfeuerwehr übernommen. Dabei kam ein neu in Dienst gestellter Abrollbehälter Dekon zum Einsatz – modern, leistungsfähig und speziell für Großschadenslagen ausgelegt. Für viele Teilnehmer war es das erste Mal, dieses System im Realbetrieb zu erleben.

Nach der Erkundung folgte der technische Einsatz: Zwei Trupps unter Vollschutz konnten das Leck am Container fachgerecht abdichten. Anschließend begann die Werkfeuerwehr mit dem Umpumpen des Gefahrstoffes – ein Prozess, bei dem dank spezieller Technik kein Gas in die Umwelt entweichen konnte. Für die ABC-Kräfte war es eine beeindruckende Demonstration technischer Möglichkeiten auf Werkfeuerwehr-Niveau.

Fazit: Mehr als eine Übung – ein Gewinn für alle Beteiligten

Die realistische Übung vermittelte nicht nur wichtige Einsatzerfahrung, sondern stärkte auch die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Kräften und der Werkfeuerwehr. Die reibungslose Abstimmung, das professionelle Vorgehen und der Austausch nach Übungsende zeigten eindrucksvoll, wie wichtig solche Kooperationen im Ernstfall sind.

Beim abschließenden gemeinsamen Essen nutzten die Einsatzkräfte die Gelegenheit zum Austausch, zur Nachbesprechung – und zum Dank an die Kollegen der Werkfeuerwehr für die ausgezeichnete Organisation und Unterstützung.

Ein besonderer Dank gilt den Kameradinnen und Kameraden, die diese anspruchsvolle Übung mit viel Engagement vorbereitet haben, sowie den Kolleginnen und Kollegen der Werkfeuerwehr Knapsack, die diesen erfolgreichen Tag mit ihrer Fachkompetenz und Gastfreundschaft möglich gemacht haben.

Gegen Abend kehrten die Zülpicher und Mechernicher Kräfte nach der gemeinsamen Rückfahrt mit vielen neuen Eindrücken und wertvoller Erfahrung im Gepäck zurück – bereit für den nächsten realen Einsatz.